03.04.2024
Konstruktiver Ingenieurbau auf der ABS 46/2
Dem Projekt liegen derzeit sieben von insgesamt 12 Planfeststellungsbeschlüssen vor. Damit liegt durchgehendes Baurecht von Oberhausen bis Wesel vor und es kann auf mehr als 31 Kilometern der insgesamt 73 Kilometer langen Strecke gebaut werden.
Aktueller Planungsstand auf der Ausbaustrecke Emmerich - Oberhausen
Planfeststellungsbeschluss für Wesel
In diesem Jahr hat das Eisenbahnbundesamt den Planfeststellungsbeschluss im Abschnitt 2.2 Wesel erlassen. Seitdem rücken im Projektteam des Bauabschnitts 3 die sogenannten KIB-Projekte (Konstruktiver Ingenieurbau) in den Mittelpunkt. Insgesamt stehen hier neben dem Neubau des zusätzlichen Gleises inklusive Schallschutzwänden auch der komplette Um- und Neubau der Weichenverbindungen in den Bahnhofsköpfen von Wesel, von Erschütterungseinrichtungen, Kabeltrassen sowie von Versickerungsbecken und Stützbauwerken an. Zusätzlich erneuert die DB InfraGO AG elf Eisenbahn- und vier Straßenüberführungen sowie zwei Haltepunkte.
Grundsätzlich setzt die DB InfraGO AG zuerst Brückenmaßnahmen um, damit der Streckenausbau im Anschluss an einem Stück und über alle Überführungsbauwerke hinweg realisiert werden kann. Als eine von mehreren Kernmaßnahmen im Bauabschnitt 3 gelten die baulichen Veränderungen der Straßenüberführung der B8 in Wesel. Durch die Anordnung eines dritten Gleises ist die vorhandene einfeldrige Straßenüberführung aufgrund einer zu geringen Breite durch eine neue Straßenüberführung zu ersetzen.
In diesem Jahr hat das Eisenbahnbundesamt den Planfeststellungsbeschluss im Abschnitt 2.2 Wesel erlassen. Seitdem rücken im Projektteam des Bauabschnitts 3 die sogenannten KIB-Projekte (Konstruktiver Ingenieurbau) in den Mittelpunkt. Insgesamt stehen hier neben dem Neubau des zusätzlichen Gleises inklusive Schallschutzwänden auch der komplette Um- und Neubau der Weichenverbindungen in den Bahnhofsköpfen von Wesel, von Erschütterungseinrichtungen, Kabeltrassen sowie von Versickerungsbecken und Stützbauwerken an. Zusätzlich erneuert die DB InfraGO AG elf Eisenbahn- und vier Straßenüberführungen sowie zwei Haltepunkte.
Grundsätzlich setzt die DB InfraGO AG zuerst Brückenmaßnahmen um, damit der Streckenausbau im Anschluss an einem Stück und über alle Überführungsbauwerke hinweg realisiert werden kann. Als eine von mehreren Kernmaßnahmen im Bauabschnitt 3 gelten die baulichen Veränderungen der Straßenüberführung der B8 in Wesel. Durch die Anordnung eines dritten Gleises ist die vorhandene einfeldrige Straßenüberführung aufgrund einer zu geringen Breite durch eine neue Straßenüberführung zu ersetzen.
Einordnung der Straßenüberführung Willy-Brandt-Straße im Bauabschnitt 3
Planungsentwürfe für die Straßenüberführung Willy-Brandt-Straße – der Verwaltungsentwurf
Die B8 ist als Bundesstraße eine stark frequentierte Verbindung von Dinslaken und Voerde in die Kreisstadt Wesel und ist damit von großer Bedeutung für die Region.
Aufgrund vorhandener Zwangspunkte kam im ersten Schritt der Planung jedoch nur ein 1:1 Ersatz der Brücke an gleicher Stelle in Frage. Dieser sogenannte Verwaltungsentwurf beinhaltet eine Hilfsbrücke für den Straßenverkehr, die neben der vorhandenen Brücke errichtet würde, um den Verkehr während der Bauzeit auf diese umzuleiten. Die Planung hätte vorgesehen, die bestehende Brücke nach Errichtung der Hilfsbrücke abzureißen, um an gleicher Stellte das neue Überführungsbauwerk errichten zu können. Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Straßenüberführung an der Willy-Brandt-Straße stünde im Anschluss der Rückbau der Hilfsbücke an. All die genannten Maßnahmen ergäben eine Bauzeit von geschätzten zwei Jahren und drei Monaten.
Die B8 ist als Bundesstraße eine stark frequentierte Verbindung von Dinslaken und Voerde in die Kreisstadt Wesel und ist damit von großer Bedeutung für die Region.
Aufgrund vorhandener Zwangspunkte kam im ersten Schritt der Planung jedoch nur ein 1:1 Ersatz der Brücke an gleicher Stelle in Frage. Dieser sogenannte Verwaltungsentwurf beinhaltet eine Hilfsbrücke für den Straßenverkehr, die neben der vorhandenen Brücke errichtet würde, um den Verkehr während der Bauzeit auf diese umzuleiten. Die Planung hätte vorgesehen, die bestehende Brücke nach Errichtung der Hilfsbrücke abzureißen, um an gleicher Stellte das neue Überführungsbauwerk errichten zu können. Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Straßenüberführung an der Willy-Brandt-Straße stünde im Anschluss der Rückbau der Hilfsbücke an. All die genannten Maßnahmen ergäben eine Bauzeit von geschätzten zwei Jahren und drei Monaten.
Alternativer Planungsentwurf durch das Projektteam
Im Laufe des fortwährenden Planfeststellungsverfahrens erarbeitete die Projektleitung der ABS 46/2 alternative Lösungsmöglichkeiten. Denn der Verwaltungsentwurf würde aufgrund der zu errichtenden Hilfsbrücke nicht nur hohe Baukosten verursachen, sondern zahlreiche Streckensperrungen der Bahnstrecke erfordern.
Intensive Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen, der künftig als Unterhaltungspflichtiger der Brücke gilt, sowie weitere Abstimmungen mit allen Stakeholdern, ergaben einen Kompromiss. Gemeinsam fiel die Entscheidung ein Pilotprojekt zu starten, bei dem ein modifiziertes System zum Bau der Brücke zum Einsatz kommen soll.
Die wesentlichen Vorteile liegen in der deutlich verkürzten Bauzeit: Dank des Systems kann auf die geplante Errichtung der Hilfsbrücke und damit auch auf die dafür erforderlichen Streckensperrungen verzichtet werden, wodurch sich die Bauzeit um mehr als 1,5 Jahre verkürzt. Das bedeutet, dass die Bauzeit der alternativen Lösung voraussichtlich nur acht Monate beträgt. Dies stellt für die europäisch hochgradig belastete Güterverkehrsverbindung einen großen Vorteil dar, da auch deutlich weniger Sperrungen der Bahnstrecke notwendig sind.
Im Laufe des fortwährenden Planfeststellungsverfahrens erarbeitete die Projektleitung der ABS 46/2 alternative Lösungsmöglichkeiten. Denn der Verwaltungsentwurf würde aufgrund der zu errichtenden Hilfsbrücke nicht nur hohe Baukosten verursachen, sondern zahlreiche Streckensperrungen der Bahnstrecke erfordern.
Intensive Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen, der künftig als Unterhaltungspflichtiger der Brücke gilt, sowie weitere Abstimmungen mit allen Stakeholdern, ergaben einen Kompromiss. Gemeinsam fiel die Entscheidung ein Pilotprojekt zu starten, bei dem ein modifiziertes System zum Bau der Brücke zum Einsatz kommen soll.
Die wesentlichen Vorteile liegen in der deutlich verkürzten Bauzeit: Dank des Systems kann auf die geplante Errichtung der Hilfsbrücke und damit auch auf die dafür erforderlichen Streckensperrungen verzichtet werden, wodurch sich die Bauzeit um mehr als 1,5 Jahre verkürzt. Das bedeutet, dass die Bauzeit der alternativen Lösung voraussichtlich nur acht Monate beträgt. Dies stellt für die europäisch hochgradig belastete Güterverkehrsverbindung einen großen Vorteil dar, da auch deutlich weniger Sperrungen der Bahnstrecke notwendig sind.
Verkehrsumleitung während der Bauzeit
Die Realisierung der neuen Straßenüberführung
Die neue Straßenüberführung ist als Stabbogenbrücke mit Modulfahrbahnplatten in einer Konstellation geplant, die in dieser Form bislang einzigartig ist und somit ein Pilotprojekt darstellt.
Die Innovation liegt in der Bauweise der Fahrbahnplatte: Die direkt befahrbaren Modulplatten werden in Brückenlängsrichtung mittels austauschbaren Spannlitzen vorgespannt. Dadurch werden die Dichtelemente zwischen den Modulplatten kontrolliert zusammengedrückt, sodass eine garantiert wasserdichte Fahrbahntafel entsteht. Ein weiterer Vorteil: Eine extra Asphaltschicht entfällt. Zusätzlich sind Geh- und Radwegkappen in den werksmäßig hergestellten Modulplatten bereits monolithisch integriert.
Das Projekt der ABS46/2 erzielt mit der Durchführung dieses Pilotprojekts einen weiteren, wichtigen Meilenstein innerhalb des gesamten Streckenausbaus zwischen Emmerich und Oberhausen und hat den Vorteil, dass die Umsetzung von Folgemaßnahmen in unmittelbarer Umgebung konfliktfreier erfolgen kann.
Die Umsetzung der Maßnahme begann im März und soll im Herbst 2023 abgeschlossen werden und ist die erste von mehreren wesentlichen KIB-Maßnahmen im Bauabschnitt 3.
Die Ausbauserie wird in den Folgejahren fortgesetzt, die dafür notwendige Ausschreibungen für weitere fünf Eisenbahnüberführungen, einem neuen Haltepunkt sowie ca. fünf km Strecke zwischen Voerde und Wesel stehen für 2023 in den Startlöchern.
Die Umsetzung der Maßnahme begann im März und soll im Herbst 2023 abgeschlossen werden und ist die erste von mehreren wesentlichen KIB-Maßnahmen im Bauabschnitt 3.
Die Ausbauserie wird in den Folgejahren fortgesetzt, die dafür notwendige Ausschreibungen für weitere fünf Eisenbahnüberführungen, einem neuen Haltepunkt sowie ca. fünf km Strecke zwischen Voerde und Wesel stehen für 2023 in den Startlöchern.