07.03.2022

DB packt mehr als
4.500 Bohrungen und 3.000 Meter Kabel an

Umfangreiche Baumaßnahmen für Streckenausbau • Voll- und Teilsperrung der Strecke vom 18. Februar bis 22. April • Fahrplanänderungen online abrufbar

(Düsseldorf, 10.02.2022) Die Deutsche Bahn (DB) startet unter Hochdruck mit umfangreichen Bauarbeiten für den dreigleisigen Ausbau zwischen Emmerich und Oberhausen ins neue Jahr und bündelt zahlreiche Baumaßnahmen entlang der Strecke. In den kommenden zwei Monaten führen Fachexpert:innen mehr als 4.500 Bohrungen für Kampfmittelsondierungen durch, gründen 80 Mastfundamente, bauen mehr als 3.000 Meter Kabel zurück und montieren Lärmschutzwandelemente auf
200 Metern. 

Um die vielfältigen Baumaßnahmen erfolgreich und schnellstmöglich durchführen zu können, muss die Strecke Emmerich - Oberhausen zwischen dem 18. Februar und dem 22. April 2022 abwechselnd voll und eingleisig gesperrt werden. Von Vollsperrungen sind die Wochenenden ab dem 18. Februar bis zum 17. April jeweils von freitags, 21 Uhr bis sonntags, 23:59 Uhr betroffen. Außerdem muss die Strecke zwischen dem 4. und 20. März voll gesperrt werden. In den Zeiträumen zwischen den Vollsperrungen sowie vom 18. April, 0 Uhr bis zum 22. April, 21:00 Uhr erfolgen durchgehend eingleisige Sperrpausen auf der Strecke.

Im Nahverkehr betrifft dies u.a. die Züge der Linie RE 49. Ab dem 28. Februar müssen die Züge zwischen Wesel und Oberhausen Hbf entfallen. Als Ersatz verkehren Busse. Bis dahin fallen die Züge der Linie 49 gemäß dem Übergangsfahrplan für die ehemaligen Abellio-Linien ersatzlos aus. Weitere Fahrplanänderungen im Nahverkehr kommunizieren die auf der Strecke ebenfalls verkehrenden Eisenbahnverkehrsunternehmen.

Auch der Fernverkehr ist in der Zeit vom 19. Februar bis zum 20. März, am Wochenende 26./27. März 2022, sowie vom 9. bis 22. April von den Arbeiten für den dreigleisigen Streckenausbau zwischen Emmerich und Oberhausen betroffen:
  • Züge der ICE-Linie Frankfurt – Köln – Duisburg – Amsterdam sowie das Zugpaar ICE104/ICE 105 (Basel - Amsterdam) werden zwischen Köln und Utrecht über Venlo umgeleitet. Dadurch entfallen die Halte in Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen und Arnhem. Ersatzhalte sind Mönchengladbach und      ’s-Hertogenbosch. Teilweise entfällt zudem der Halt in Köln Hbf, ersatzweise halten diese Züge dann in Köln-Ehrenfeld. Die Umleitung führt zu einer Fahrzeitverlängerung von bis zu 30 Minuten sowie zu geänderten Ankunfts und Abfahrtszeiten.
 
  • ​​​ICE 121 und ICE 222 entfallen im Bauzeitraum zwischen Frankfurt undAmsterdam. ICE 120 (Frankfurt –Amsterdam) endet bereits in Düsseldorf. Die weiteren Halte in Richtung Amsterdam entfallen somit.
Aktuelle Angaben zu den Auswirkungen auf den Fahrplan und alternative Fahrmöglichkeiten sind zeitnah vor Baubeginn in den Apps „DB Bauarbeiten“ und „DB Navigator“ sowie unter www.deutschebahn.com/bauinfos zu finden.

Die Baumaßnahmen im Detail

In neun Wochen steht für die Fachexpert:innen der DB einiges auf dem Programm:
  • Im Bereich Oberhausen erfolgen u.a. der Neubau eines 250 Meter langen Kabeltrogs, der Aufbau eines Dammes hinter der A42 sowie Kampfmittelsondierungen. Dafür finden mehr als 4.000 Bohrungen statt. Zusätzlich stellt die DB drei Signale auf und gründet einen Signalausleger. Fachexpert:innen packen darüber hinaus zudem 960 Meter Schiene für das neue Gleis an.
 
  • In den Abschnitten Voerde und Dinslaken finden bis Ende März vereinzelt letzte Vegetationsarbeiten statt. Um eine weitere Sperrpause zu vermeiden und die Auswirkungen für die Fahrgäste damit so gering wie möglich zu halten, hat die DB eine entsprechende Ausnahmegenehmigung für die Arbeiten beantragt. Dazu kommen im Rahmen der Kampfmittelsondierung rund 500 Bohrungen.  In Dinslaken baut die DB zudem an der Eisenbahnüberführung (EÜ) „Hünxer Straße“ einen Schotterfang zum Schutz der darunter liegenden Straße ein. Baufachleute bauen in einem nächsten Schritt den seitlichen Überstand der Brücke zurück, der zuvor für Wartungsarbeiten genutzt worden ist. Aus Sicherheitsgründen muss die Hünxer Straße dafür am Wochenende vom 11. bis 13. März 2022 gesperrt werden. Auch am darauffolgenden Wochenende ist eine Sperrung der Straße möglich. Umleitungen werden rechtzeitig ausgeschildert.
 
  • In Voerde gründen Fachexpert:innen entlang der Strecke rund 80 Mastfundamente. Im März wird am Haltepunkt Voerde außerdem die Oberleitungsanlage in Tages- und Nachtschichten umgebaut. Die DB versetzt zeitgleich den provisorischen Bahnsteig 2 um circa 100 Meter in Fahrtrichtung Oberhausen, um Platz für die Erweiterung der Eisenbahnüberführungen „Bahnhofstraße“ und „Steinstraße“ zu schaffen. Während der Sperrpause erfolgen außerdem umfangreiche Maßnahmen an den EÜ „Prinzenstraße“, „Hammweg“, „Rönskenstraße“ sowie an der EÜ „Steinstraße“. Hier wird die bestehende Bahnsteig- und Fußgängerbrücke zurückgebaut. Deshalb muss die „Steinstraße“ zwischen dem 1. und 4. April sowie zwischen dem 8. und 11. April jeweils von 18:00 Uhr bis 06:00 Uhr für den Kfz-Verkehr sowie für Fußgänger:innen gesperrt werden. Umleitungen werden eingerichtet. Außerdem wird eine Röhre unter den Gleisen gebaut, die es künftig Kleintieren ermöglicht, die Bahngleise zu queren. Auch dafür finden erste Arbeiten statt.
 
  • Zwischen Voerde-Friedrichsfeld und Wesel führt die DB in den kommenden Wochen ebenfalls Kampfmittelsondierungen im Bereich der Straßenüberführung (SÜ) „Willy-Brandt-Straße“ sowie am Ufer der Lippe durch.
 
  • In Rees-Haldern erfolgen Kabeltiefbauarbeiten. Außerdem baut die DB eine 3.600 Meter langen Kabeltrasse zurück, die im künftigen Ausbaubereich liegt. Darüber hinaus steht der Bau von Lärmschutzwänden auf dem Programm. So montieren die Bauleute u.a. erste Wandelemente auf einer Länge von etwa 200 Metern. Die DB nutzt die Sperrpause außerdem zur Gründung und Montage von 30 neuen Oberleitungsmasten und zur Übernahme des vorhandenen Kettenwerks der Oberleitung.
 
  • Auch in Empel beginnt die DB mit Kampfmittelsondierungen als erste vorbereitende Maßnahme für den Streckenausbau.

Allgemeines zur Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen

Die rund 73 Kilometer lange Strecke Emmerich–Oberhausen ist ein Teilstück des wichtigen europäischen Güterverkehrskorridors von Rotterdam nach Genua. Durch den stetig wachsenden Güter- und Personenverkehr hat die zweigleisige Strecke ihre Leistungsgrenze erreicht. Ziel des durchgehenden dreigleisigen Ausbaus ist es, die Streckenkapazität zu erweitern und die betrieblichen Abläufe zu
optimieren. Damit wird die Qualität des gesamten Schienenverkehrs der Region, auch des Nahverkehrs, langfristig gesteigert und die wirtschaftliche Bedeutung des Ruhrgebiets gestärkt. Weiterer Vorteil des Ausbauvorhabens ist die Umsetzung von Schallschutzmaßnahmen.